Wie geht ihr denn mit dem Thema Verspätungen um? In meinem Karlsruhe-Netz ist alles zeitgesteuert, selbstverständlich mit Puffer, aber sollte ein Zug viel zu spät kommen kann es passieren, dass er ein falsches Ziel zugewiesen bekommt oder auf ein falsches Gleis fährt, oder auch gar keine Fahrstraße im Bahnhof bekommt und vor dem Signal dahinrostet.
Bei simplen Linien lassen sich Verspätungen durch die Ausfall-Funktion von Taktpunkten relativ gut abfangen. Aber bei komplexeren wird das schon schwierig, eben weil die Zuteilung unterschiedlicher Fahrziele oder Gleise auch bei zu spätem Zug korrekt durchgeführt werden muss. Als Faustregel bei mir sollte das Netz bei einer Maximalverspätung von 5 Minuten noch einigermaßen reibungslos funktionieren. Wenns mehr wird muss der Disponent eingreifen und Dinge manuell schalten. Dann mach ich auch gerne mal den "600 - - - - - 0,00 - 0,05", also maximale Geschwindigkeit mit minimaler Bremskraft um den Zug wieder in Plan zu bekommen. (Meist hat er danach Verfrühung ). Aber das lässt sich eben nicht automatisch machen.
Natürlich könnte man alle Haltestellenzeiten fix auf einen Wert legen, dann können gar keine Verspätungen auftreten, aber wäre langweilig.
Behandlung von Verspätungen
- b1
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Re: Behandlung von Verspätungen
Man kann bei jeder Fahrt die Zugnummer ändern, dann wird immer jeweiliges Ziel mit einer Zugnummer (und Linie) fest verbunden.
Z.B. Zug 126 (der Linie S1) fährt zurück als Zug 129 (der Linie S1) und dann wieder in die erste Richtung (der Linie S1) als Zug 134 usw. Dann stellst du am DW-Punkt die Ziele für die einzelnen Zugnummern, ganz ohne Zeitintervallen.
Z.B. Zug 126 (der Linie S1) fährt zurück als Zug 129 (der Linie S1) und dann wieder in die erste Richtung (der Linie S1) als Zug 134 usw. Dann stellst du am DW-Punkt die Ziele für die einzelnen Zugnummern, ganz ohne Zeitintervallen.
Re: Behandlung von Verspätungen
Richtig und realitätsgetreu!b1 hat geschrieben:Man kann bei jeder Fahrt die Zugnummer ändern, dann wird immer jeweiliges Ziel mit einer Zugnummer (und Linie) fest verbunden.
Z.B. Zug 126 (der Linie S1) fährt zurück als Zug 129 (der Linie S1) und dann wieder in die erste Richtung (der Linie S1) als Zug 134 usw. Dann stellst du am DW-Punkt die Ziele für die einzelnen Zugnummern, ganz ohne Zeitintervallen.
In meinem Netz hat jeder Zug eine eigene Zugnummer pro Fahrt (Zugnummer gemäß Buchfahrplan). So gibt es pro Betriebstag KEINEN Zug, der doppelt vorkommt und somit ist im gesamten zeitlichen Netzdurchlauf jeder Zug absolut individuell geregelt. Deswegen haben bei mir auch alle Züge des Systems S-Bahn die Stammlinie "S" und nur ihre Planlinie als aktuelle Linie.
Herzliche Grüße aus Neuenhagen bei Berlin,
Gunther
Man muss sich schon zusammensetzen, ehe man sich auseinandersetzt.
Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein entgegenkommender Zug sein.
... Endstation, dieser Zug verendet hier und kippt um.
Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein entgegenkommender Zug sein.
... Endstation, dieser Zug verendet hier und kippt um.
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Re: Behandlung von Verspätungen
Guten Tag,
Bei U-Bahnen und Straßenbahnen ist das nicht üblich. Es würde nur einen Riesenaufwand zur Eingabe und Datenpflege erfordern, ohne entsprechenden Nutzen.
Die Ursprungsfrage läßt sich aber damit sowieso nicht beantworten: Wenn aufgrund einer Verspätung andere Züge mit beeinflußt werden, dann ist auch dieses Verfahren keineswegs zuverlässig (z.B. falsche Reihenfolge bei der gemeinsamen Nutzung von Gleisen, Y-Verkehr/Zugschwächung).
Das gilt aber beim Vorbild genauso: Die Disposition im Störungsfall, um wieder in den Plan zu kommen, hängt meist von so vielen individuellen Parametern ab, daß sie kaum zu automatisieren ist. Sie ist auch manuell oft sehr problematisch. Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, um einzugreifen, z.B. Umleitung, "Kürzen" (vorzeitige Wende an geeigneter Stelle), zeitweiser oder dauerhafter Ersatz durch einen zusätzlichen Zug, Tausch mit einem anderen Zug (d.h. die beiden Garnituren übernehmen die Leistung des jeweils anderen, ggf. mit Personaltausch irgendwo).
In BAHN kann man eine größere Störung in vielen Netzen erst mit dem täglichen Betriebsschluß ausgleichen - wenn es einen gibt. Dann stehen alle Züge in den Depots und starten am nächsten Morgen wieder planmäßig. Wenn man Züge aber im Freien abstellt, dann muß man auch diese manuell überprüfen und ggf. an den richtigen Startpunkt versetzen und/oder die richtige Reihenfolge herstellen.
Herzliche Grüße,
Jan B.
Das gilt nur bei der Eisenbahn und einigen anderen Betrieben, die mit relativ wenigen Zugfahrten auskommen oder kein konsequentes Liniennetz haben (d.h. nahezu jede Fahrt hat individuelle Abweichungen), z.B. Regionalbus.gUFO hat geschrieben:Richtig und realitätsgetreu!b1 hat geschrieben: Z.B. Zug 126 (der Linie S1) fährt zurück als Zug 129 (der Linie S1) und dann wieder in die erste Richtung (der Linie S1) als Zug 134 usw. Dann stellst du am DW-Punkt die Ziele für die einzelnen Zugnummern, ganz ohne Zeitintervallen.
Bei U-Bahnen und Straßenbahnen ist das nicht üblich. Es würde nur einen Riesenaufwand zur Eingabe und Datenpflege erfordern, ohne entsprechenden Nutzen.
Die Ursprungsfrage läßt sich aber damit sowieso nicht beantworten: Wenn aufgrund einer Verspätung andere Züge mit beeinflußt werden, dann ist auch dieses Verfahren keineswegs zuverlässig (z.B. falsche Reihenfolge bei der gemeinsamen Nutzung von Gleisen, Y-Verkehr/Zugschwächung).
Das gilt aber beim Vorbild genauso: Die Disposition im Störungsfall, um wieder in den Plan zu kommen, hängt meist von so vielen individuellen Parametern ab, daß sie kaum zu automatisieren ist. Sie ist auch manuell oft sehr problematisch. Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, um einzugreifen, z.B. Umleitung, "Kürzen" (vorzeitige Wende an geeigneter Stelle), zeitweiser oder dauerhafter Ersatz durch einen zusätzlichen Zug, Tausch mit einem anderen Zug (d.h. die beiden Garnituren übernehmen die Leistung des jeweils anderen, ggf. mit Personaltausch irgendwo).
In BAHN kann man eine größere Störung in vielen Netzen erst mit dem täglichen Betriebsschluß ausgleichen - wenn es einen gibt. Dann stehen alle Züge in den Depots und starten am nächsten Morgen wieder planmäßig. Wenn man Züge aber im Freien abstellt, dann muß man auch diese manuell überprüfen und ggf. an den richtigen Startpunkt versetzen und/oder die richtige Reihenfolge herstellen.
Herzliche Grüße,
Jan B.