Guten Tag,
NetZero hat geschrieben:Sieben Jahre sind um. Das "nein" gilt weiterhin? *vorsichtig-frag*
Mittelfristig ja.
Seitdem sind einige Gebäude und vor allem viele neue Fahrzeuge dazu gekommen, d.h. der Aufwand zu einer solchen Umstellung ist weiter gestiegen.
Außerdem, was soll es bringen? Es käme ein neues Programm dabei heraus. Solche Programme gibt es bereits seit Jahren, wozu also noch ein weiteres?
BAHN auf 3D-Darstellung umzustellen und dabei kompatibel zu bleiben, ist nicht möglich. Die bisher vorhandenen Netze könnten nur mit erheblichen manuellen Anpassungen weiter verwendet werden. Der Aufwand dafür wäre größer als beim Experiment BAHN 4.00, aber dieses ist genau deshalb von vielen abgelehnt worden.
Dabei sehe ich vor allem zwei technische Schwierigkeiten:
1. Höhen und Ebenen (Brücken und Tunneleinfahrten):
Der Wechsel einer Ebene erfolgt in BAHN derzeit auf einem einzigen Element, also auf ca. 15m Streckenlänge. Die Höhe einer Ebene beträgt aber ca. 6..7m, weil ein komplettes Fahrzeug samt Stromabnehmer und Fahrleitung passen muß. Das ist in der Praxis völlig unmöglich, außer mit geländegängigen Kfz. Optisch funktioniert es auch nur, weil die 2D-Grafik in BAHN dort dem Auge etwas vorgaukelt, das so gar nicht geht. In 3D würde das nicht mehr funktionieren, zumal man dort den Blickwinkel wechseln könnte (Ansicht drehen, Ansicht mehr von oben betrachten, stufenloser Zoom).
Wir brauchten also wesentlich längere Rampen. Natürlich kann man solche Rampen in BAHN ergänzen, aber nicht nachträglich automatisch in vorhandene Netze einbauen.
1a. Ähnliches betrifft 90°-Bögen. Hier ist es aber nur ein optisches Problem mit langen Fahrzeugen. Ich wollte diese Elemente schon vor Jahren als "deprecated" erklären und habe sie auch selbst schon lange nicht mehr verwendet und auch aus vielen Netzen entfernt. Allerdings hat sich dem kaum jemand anders angeschlossen, und bei Diskussionen - auch hier im Forum - wurde das allgemein abgelehnt.
2. Züge auf 45°-Strecken (und analog in 4.00Beta für 22.5°):
Hier mogelt BAHN schon immer, dank der 2D-Darstellung aus genau einem Blickwinkel. Die Fahrzeuge werden hier viel zu lang dargestellt. Bei der Berechnung von Weg und Geschwindigkeit wird das in BAHN berücksichtigt, d.h. den Ablauf der Simulation stört es nicht. Es bewirkt aber, daß man z.B. für Bahnhöfe in dieser Lage wesentlich mehr Elemente braucht als eigentlich nötig.
Mit einer 3D-Darstellung würde das so nicht mehr funktionieren. Die Elemente hätten dann eine quadratische Grundfläche (optisch bei Draufsicht, funktionell haben sie die schon immer). Der Vorteil wäre, daß das Sortiment an unterschiedlichen Elementen kleiner würde, stattdessen könnte man sie in Schritten von 90° drehen. Das o.g. Problem mit den zu langen Fahrzeugen müßte anders gelöst werden, denn die Abmessungen eines Objektes müssen eigentlich konstant sein, egal aus welchem Blickwinkel man es ansieht. Man kann die Fahrzeuge zwar weiterhin entsprechend zoomen, aber das sieht etwas albern aus.
Das bedeutet aber: Wenn man ein vorhandenes Netz lädt, werden alle Fahrzeuge kürzer, die in solchen Richtungen stehen oder fahren - und resultierend werden die Züge kürzer. Spätestens wenn sich dort Schaltelemente befinden, besonders Signale oder Schaltkontakte, dann stürzt das Netz ins Chaos, wenn ein solcher Zug weiterfährt. Eine sichere Umstellung von Netzen wäre eigentlich nur möglich, wenn sich alle Fahrzeuge abgestellt in Depots befinden. Diese Situation ist aber für viele Netze niemals gegeben, weil immer irgendwelche Züge draußen sind, und sei es nur als abgestellte und gestoppte Illustration.
Diese Betrachtungen gehen davon aus, daß "nur" die Grafik auf 3D umgestellt würde und ansonsten funktionell alles so bleibt wie es ist, d.h. das Netz besteht aus der 0-Ebene und den Tunnelebenen, die jeweils aus festen Elementen gleicher Grundfläche aufgebaut sind.
Natürlich kann man auch noch weitergehen und sich auch für das Streckennetz irgendein flexibleres 3D-Modell vorstellen. Das würde die Sache aber nicht vereinfachen und die Probleme mit der Grafik nicht lösen, sondern allenfalls noch komplizierter machen. Es erfordert z.B. eine flexible Oberfläche, die sich unterschiedlichen Höhen anpaßt und irgendwie die Tunnelwände auskleidet. Außerdem wäre eine völlig andere Technologie zum Bauen und Bearbeiten von Netzen nötig, das BAHN-typische gleichzeitige "Fahren und Bauen" müßte ggf. wegfallen.
Grüße,
Jan B.