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"Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Sonntag 4. Dezember 2005, 21:07
von Silli15290
näheres
http://s134260722.online.de/drehscheibe-online/forum/read.php?f=5&i=69190&t=69190
(man beachte einige Fehler)
Was passierte:
Wagen 2723(SL7) verlor am Hbf.Nord Öl, blokierte alles, auch den Museumzug zum Btf. Gorbitz, nach wenigen Minuten ging es weiter, als 2723 das ganze Öl verloren hatte, blieb er in der Kurve hinter der Budapester Str. liegen, da die Stelle schlecht einsehbar ist, konnte der nachfolgende Museums-T6A2 nur durch Vollbremsen rechtzeitig zum stehen kommen. Sofort sind fast alle Fahrgäste rausgestürmt und fotografierten was das Zeug hält, was in einer Kurve, auf der in eine Richtung noch Bahnen fahren nicht ganz ungefährlich ist. Da kein Weiterfahren möglich war, war zunächst vorgesehen, die Leute mit einem Bus zur Betriebwerkstatt Gorbitz zu bringen, da dies nicht möglich war, fuhr der T6A2 rückwärts (auf dem linken Gleis) bis zum Hbf, dann mussten die Weichen gestellt werden, auch die "Stumpf" liegenden Weichen, mit öffener Tür wurde um die Ecke in Richtung Reichenbachstr. abgebogen, man beachte, das es nicht alle Tage vorkommt, das am Hbf. Bahnen wenden, dann ging es wieder vorwärts über Prager Straße zum Fahrtziel: Die Werkstatt im Btf.Gorbitz, wärend der Führung wollte es der Zufall, das wir gerade durch die eine Halle gingen, in die der 2723 gerade eingeliefert wurde.
Eigene Fotos:
http://home.arcor.de/biesold/Bild090.jpg
http://home.arcor.de/biesold/Bild093.jpg
http://home.arcor.de/biesold/Bild096.jpg
http://home.arcor.de/biesold/Bild102.jpg
http://home.arcor.de/biesold/Bild111.jpg
http://home.arcor.de/biesold/Bild212.jpg
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Sonntag 4. Dezember 2005, 22:53
von Ronny Kraus
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
konnte der nachfolgende Museums-T6A2 nur durch Vollbremsen rechtzeitig zum stehen kommen.
</tr></td></table>
Da frag ich mich allerdings, wieso es so knapp wurde. Letztendlich ist es doch egal, wie unübersichtlich die Strecke ist: Aufpassen und mit Hindernissen rechnen, muss der Fahrer beim Fahren auf Sicht doch generell und wenns unübersichtlich ist, wird halt mal langsamer gefahren, zumal ja davor was unterwegs war...
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Montag 5. Dezember 2005, 09:12
von Jan Bochmann
Moin,
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">
Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote"><table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">
Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
konnte der nachfolgende Museums-T6A2 nur durch Vollbremsen rechtzeitig zum stehen kommen.
</tr></td></table>
Da frag ich mich allerdings, wieso es so knapp wurde. Letztendlich ist es doch egal, wie unübersichtlich die Strecke ist: Aufpassen und mit Hindernissen rechnen, muss der Fahrer beim Fahren auf Sicht doch generell und wenns unübersichtlich ist, wird halt mal langsamer gefahren, zumal ja davor was unterwegs war...</tr></td></table>
Es ist wirklich ausgerechnet eine der gefährlichsten Stellen für so etwas: Eigener Gleiskörper, keine Vmax-Begrenzung, aber mangelhafte Sicht, weil in der Rechtskurve eine dichte Hecke steht. Das Problem mit dem mangelhaften Freischneiden von Strecken soll es ja auch bei anderen Bahnen geben
Außerdem ist die Fahrzeit lt. Fahrplan Hbf-Freiberger Straße ein Witz und nur mit 100km/h zu halten.
Andererseits ist das jedoch schon lange bekannt, es gibt sogar ein haus-internes Video zum Gefahrenbremsen in genau dieser Kurve: Bei 40km/h kann man es noch problemlos schaffen anzuhalten.
Noch ein paar andere Details: Die Feuerwehr besitzt in Dresden einen Rüstwagen, der mit der entsprechenden Ausrüstung zur Bergung von Straßenbahnen, auch NF-Tw, ausgestattet ist. Die DVB haben sich seinerzeit an der Finanzierung des Fahrzeugs und bei der technischen Beratung beteiligt. Betrieben wird es aber von der FFW, weil das wohl personalmäßig günstiger kommt. Außerdem muß in einem solchen Fall sowieso die Feuerwehr hinzugezogen werden, weil etliche Liter stark giftiges Hydrauliköl fachgerecht gesammelt und entsorgt werden müssen. Das kann sowieso nur der sog. "Umweltzug" der Feuerwehr.
An sich besitzen die NGT8 eine Einrichtung zur Notlösung fester FSB (für alle Bremsen gleichzeitig, danach nur noch Fahrt als Dienstfahrt zulässig). Jedoch geht die nicht, wenn das Öl weg ist. Zumindest beim NGTD12 gibt es dazu noch eine mechanische Variante, die aber nur von Werkstattpersonal bedient werden kann. Solche Schäden sind schon öfter vorgekommen, und eigentlich wollte man beim NGTD12 deshalb wieder eine elektromechanische FSB einbauen statt einer hydraulischen. Die deutsche Industrie sah sich aber außer Stande, dergleichen anzubieten, und einen tschechischen Lieferanten hat man wohl nicht gefunden (?, Tatrawagen haben so etwas seit 50 Jahren).
Vor einigen Jahren gab es mal Bauarbeiten Richtung Plauen/Südvorstadt, da wendete die SL 3 ein ganzes Wochenende lang auf der Kreuzung Hbf (von Walpurgisstraße nach links, rückwärts unter die Brücke, geradeaus wieder Ri. Norden). Allerdings war damals die Straße gesperrt und die LZA nicht in Betrieb, es war also einfacher als heute.
Beim stumpfen Auffahren von elektrischen Weichen mit Verriegelung muß man diese vorher von Hand stellen. Ansonsten geht die Verriegelung beim Aufschneiden kaputt. Beim Stellen von Hand wird dagegen zuerst entriegelt, dann gestellt und wieder verriegelt. Heutzutage sind fast alle E-Weichen mit einer Verriegelung ausgestattet, Ausnahmen kenne ich nur an ein paar Endpunkten.
Grüße
Jan B.
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Montag 5. Dezember 2005, 15:20
von Silli15290
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">...
Noch ein paar andere Details: Die Feuerwehr besitzt in Dresden einen Rüstwagen, der mit der entsprechenden Ausrüstung zur Bergung von Straßenbahnen, auch NF-Tw, ausgestattet ist. Die DVB haben sich seinerzeit an der Finanzierung des Fahrzeugs und bei der technischen Beratung beteiligt. Betrieben wird es aber von der FFW, weil das wohl personalmäßig günstiger kommt. Außerdem muß in einem solchen Fall sowieso die Feuerwehr hinzugezogen werden, weil etliche Liter stark giftiges Hydrauliköl fachgerecht gesammelt und entsorgt werden müssen. Das kann sowieso nur der sog. "Umweltzug" der Feuerwehr.
...
</tr></td></table>
Mh... dann sollte man mal das ausgelaufene Öl einsammeln, anstatt es einsickern zu lassen.(als ich heute am Hbf war, war das Öl immernoch da.)
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Montag 5. Dezember 2005, 15:33
von Jan Bochmann
Guten Tag,
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Mh... dann sollte man mal das ausgelaufene Öl einsammeln, anstatt es einsickern zu lassen.(als ich heute am Hbf war, war das Öl immernoch da.)</tr></td></table>
Mir hat man mal beigebrcht, daß die Feuerwehr genau das täte. Wenn das Öl auf der Straße liegt, geht es dabei zusätzlich auch um die Verkehrsgefährdung. Eigentlich kommen die immer, sobald bei irgendwelchen Unfällen Flüssigkeiten auslaufen (Benzin/Diesel, Hydrauliköl, Bremsflüssigkeit usw.). Manchmal sieht es aber so aus, als ob sie nur irgendwas drauf streuen würden, was dann das Öl bindet oder unschädlich macht. Chemie ist nicht mein Fachgebiet... Vielleicht kennt sich jemand damit näher aus?
Gruß
Jan B.
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Montag 5. Dezember 2005, 16:51
von Jan Eisold
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Öl ja an einer Stelle ausgelaufen, an der das Gleis in Schotter liegt. Da kannste als Feuerwehr machen was du willst, das Öl wird zu einem Teil in den Schotter sickern. Man könnte natürlich den Schotter abtragen, wobei man das dann schon sehr gründlich machen müsste, damit es was bringt. Am Hbf. Nord kommt man aber zurzeit so schon kaum an die Gleise, sodass am Ende die Aktion wohl in einer Gleissperrung ausarten würde. Fraglich ist außerdem, ob die Feuerwehr wirklich nochmal am Hbf Nord war, um das Öl zu binden, oder ob die gedacht haben, der Tw liegt ja woanders und da war halt kein Öl ?
MfG Jan
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Montag 5. Dezember 2005, 22:09
von Jay
@Jan & alle anderen: Das weiße Zeugs, was die verstreuen dient dem Binden von Öl - wird auch in Werkstätten verwendet (und auch als "Katzenstreu" bezeichnet

).
Ist auch recht effektiv. Nach Unfällen kann man manchmal diese weißen Flecken sehen, oder einen Feuerwehrmann, der das gerade zusammenfegt.
@Silli: Frag doch mal per Mail bei der DVB nach. Öl soll möglichst komplett gebunden werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Grundwasser verseucht wird. Da sollte also schnellstens Bindemittel drauf, um ein weiteres einsickern zu verhindern.
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2005, 16:07
von JanWeigel
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">
Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote"> .... Das weiße Zeugs, was die verstreuen dient dem Binden von Öl - wird auch in Werkstätten verwendet (und auch als "Katzenstreu" bezeichnet

).
Ist auch recht effektiv. Nach Unfällen kann man manchmal diese weißen Flecken sehen, oder einen Feuerwehrmann, der das gerade zusammenfegt.
</tr></td></table>
Das weiße Zeugs heißt Ölbinder und diesem gibt es in verschiedenen Körnungen. Normalerweise lässt man das Öl nicht liegen, aber es ist etwas schwieriger dieses Öl zwischen den Steinen raus zu bekommen.
Normalerweise muß das genze Erdreich an dieser stelle abegetragen werden, weil da ein Grundwasserverunreinugung entstehen kann. Aber das müßte doch die DVB wissen. Naja da kann man nichts machen.
Ich habe mal ein Beispiel aus meinem Feuerwehr Einsatztagebuch: Als wir 1992 eien großen Unfalle mit einem Öl Transporter aus dem Nachbarland, im Zschopautal, bei Schönfeld, auf der B95 in der Richtung Chemnitz hatten, mußten wir das ganze Öl mit Ölbinder aufkehren und als sich heraustellte, daß das ganze im erdreich eingedrungen war, mußte das auch noch Abgetragen werden. Das war ein Einsatz bis in die Frühen morgenstunden.
So das solls gewesen sein.
Tschau Jan W,
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2005, 17:36
von micha88
@Jan_W: war das damals der schwere Unfall, wo bei einem Tanklaster von Annaberg den Berg runter nach Schönfeld die Bremsen versagten?
Man hat dort ja damals wiedersinnigerweise sogar die völlig ungenutze Bahnstrecke wieder neu aufgebaut, nachdem man dort alles abgetragen hatte...
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2005, 13:44
von Rolf R
Im Öl sind viele Chemikalien enthalten, die teilweise hochgilftig sind.
Deshalb muss das Einsickern in den Boden schnellmöglich unterbunden werden um auf alle Fälle das Verbinden mit dem Grundwasser zu verhindern.
Daher wird das Öl im ersten Step mit einem Bindemittel davon abgehalten, weiter zu verlaufen und sich zu verteilen. Zudem hat das Bindemittel den Vorteil, dass sich die Ölpartikel verklumpem und somit "einfach" zusammengefegt werden können.
Im 2. Step muss untersucht werden, ob Öl in den Boden versickert ist und ggf. die vergiftete Erde abgetragen werden.
Das Zeugs muss als Sondermüll entsorgt werden.
Rolf
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2005, 13:48
von Ronny Kraus
Außerdem gibts auch noch die Möglichkeit eine Art Flies aufzulegen, welches dann das Öl wie ein Schwamm aufnimmt.
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2005, 15:43
von Jan Eisold
Schön und gut, nur leider kann man diese Sachen in Schotter nicht so richtig anwenden. Hinzu kommt ja noch, dass die Feuerwehr vermutlich erst nach dem Liegenbleiben des Zuges überhaupt auf die "Ölpfütze" aufmerksam wurde und bis die dann gefunden wurde (falls man überhaupt danach gesucht hat...), ist das Öl schon zu einem Teil bis zur unteren Schotterschicht durchgesickert. Bezüglich einer Abtragung des dortigen Erdreiches hatte ich ja schon was geschrieben. [img]icon_rolleyes.gif[/img]
MfG Jan
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2005, 19:56
von JanWeigel
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">@Jan_W: war das damals der schwere Unfall, wo bei einem Tanklaster von Annaberg den Berg runter nach Schönfeld die Bremsen versagten?
Man hat dort ja damals wiedersinnigerweise sogar die völlig ungenutze Bahnstrecke wieder neu aufgebaut, nachdem man dort alles abgetragen hatte...</tr></td></table>
Genau so war das. Damals fuhren auf der Strecke noch einige Güterzüge zur Papierfabrik in Schönfeld. Aber jetzt ist ja alles tot.
Tschau Jan
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 12:25
von isahere
Was mich mal interessieren würde:
Warum kann eine heutige Straßenbahn noch Hydrauliköl verlieren? Waren dort Teile für die Belastung nicht richtig dimensioniert?
Und warum blockiert ein Bordrechner, wenn ein Druckabfall in fluidtechnischen Baugruppen passiert und mit einem Umweltschaden zu rechnen ist, nicht sofort mit entsprechenden Hinweis, den dann auch der Fahrer bekommt, das Fahrzeug?
Re: "Kleine Störung + 1.malig durchgeführten Wendemanöver"
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 13:07
von Silli15290
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Was mich mal interessieren würde:
Warum kann eine heutige Straßenbahn noch Hydrauliköl verlieren? Waren dort Teile für die Belastung nicht richtig dimensioniert?
Und warum blockiert ein Bordrechner, wenn ein Druckabfall in fluidtechnischen Baugruppen passiert und mit einem Umweltschaden zu rechnen ist, nicht sofort mit entsprechenden Hinweis, den dann auch der Fahrer bekommt, das Fahrzeug?</tr></td></table>
Gotteswillen, dann wäre die Straba am Hbf stehen geblieben, genau da, wo 6(+Sonderfahrten an jenem Tag) von 12 Linien langfahren, außerdem konnte man wenigstens so versuchen, das Fahrzeug aus eigener Kraft zur Werkstatt fahren zu lassen.