Hallo !
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Grundstoffe: flüssig und gasförmig
2 Waggons Stickstoff
1 Waggon Ammoniak
1 Waggon Salpetersäure
1 Waggon Schwefelsäure
2 Wahggons Chloride
[...]
Ich brauche:
Öl für meine Chemischen Werke <hr></blockquote></p>
Hm, mein Verstand sagt mir, dass man die obigen Sachen nicht alle aus Erdöl herstellen kann...
Also zur Erleuterung für die Chemielaien unter uns

:
- N<sub>2</sub> erhält man recht einfach durch Luftkühlung.
- NH<sub>3</sub> stellt man in großen Reaktoren aus Stickstoff und Wasserstoff her (-> Haber-Bosch-Verfahren). Der Wasserstoff fällt im günstigsten Fall bei anderen Prozessen als "Abprodukt" an (z.B. Kohle- oder Ölverarbeitung, Chlor-Alkali-Elektrolyse), ansonsten ist seine Herstellung eher unlukrativ...
- Bei der Herstellung von HNO<sub>3</sub> kann NH<sub>3</sub> als Ausgangsprodukt dienen. Dieser wird oxidiert, sodass man NO und H<sub>2</sub>O erhält. NO wird weiter zu NO<sub>2</sub> oxidiert und danach mit Wasser zu einem Gemisch aus HNO<sub>2</sub> und HNO<sub>3</sub> umgesetzt. Die Salpetrige Säure wird anschließend mit Stickstoffdioxid noch zu Salpetersäure umgesetzt. Das alles passiert in großen Reaktoren.
Man kann auch direkt den Ammoniak zu N<sub>2</sub>O<sub>4</sub> oxidieren und auf diese Weise auch zur Salpetersäure gelangen. Übrigens ist zum konzentrieren der Salpetersäure Schwefelsäure notwendig, da man sonst (Destillation) nur auf Konzentrationen von ca. knapp 70% kommt.
- Für die Hestellung der Schwefelsäure, H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>, braucht man Schwefelverbindungen, aus denen man den Schwefel gewinnt und ihn anschließend zu SO<sub>2</sub> oxidiert. Das Schwefeldioxid wird dann sehr aufwenig zu SO<sub>3</sub> weiteroxidiert, aus dem man dann unter Zugabe von Wasser die Schwefelsäure gewinnt.
In Taura wird es übrigens einen Betrieb geben, der Schwefelkies (FeS<sub>2</sub>) auf Schwefelsäure verarbeitet. Als Nebenprodukt entsteht Eisen(III)oxid, welches anschließend im Hockenthaler Stahlwerk als Rohstoff bei der Eisen- und Stahlherstellung dient.

- Für "Chloride" (gemeint sind wohl Chlorverbindungen ?) braucht man neben dem zu chlorierenden Stoff (welcher soll das sein bzw. was willst du herstellen ?) eben noch das Chlor, das man meist aus Salzen gewinnt. Hierzu bietet sich vor allem Kochsalz, NaCl, als Rohstoff an, aus dem man über die Chlor-Alkali-Elektrolyse (z.B. nach dem Amalgamverfahren) Cl<sub>2</sub> gewinnt, wobei als Nebenprodukt noch H<sub>2</sub> und NaOH gewonnen werden. NaOH ist ebenfalls ein sehr wichtiger Grundstoff in der Chemischen Industrie.
- Erdöl ist im Wesentlichen ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Je nach Art ist die Zusammensetzung unterschiedlich. In der Regel trennt man die Bestandteile durch fraktionierte Destillation (-> Raffinerien) voneinander, um sie dann weiter zu verarbeiten. Man erhält so größtenteils Öle und Benzine.
Soweit unser kleiner Exkurs in die Welt der chemischen Produktion.
Wie schon erwähnt, werde ich ja in der Region Cötta/Dogersberg ein großes Chemiegebiet aufbauen. Ich bin gerade dabei, Pläne aufzustellen, welche Betriebe in dem Gebiet was produzieren, welche Betriebe dann die Produkte verarbeiten, wo es noch Zulieferer geben könnte, woher die Rohstoffe kommen. Vielleicht wäre es möglich, die Altenholzer Chemiewerke in diesen Produktionskomplex zu integrieren ? Das Altenholzer Werk könnte aber auch ein Folgebetrieb sein, der einzelne Produkte noch weiter verarbeitet, wie z.B. ein Werk der Klebstoff-, Farben-, Arzneimittel-, Reifen- oder gar kosmetischen Industrie.
MfG Jan